Pia Steidl – Art Direction

Hallo F/E!

So ein Lebenslauf ist ja doch oft etwas trocken. Deshalb beantworte ich hier jene Fragen, die wirklich spannend sind. Zum Beispiel «Wieso will sie denn aufhören zu freelancen?» und «Wie sieht die denn eigentlich aus?». Und falls dann immer noch etwas offen bleiben: lasst uns doch gerne persönlich quatschen.

Was kannst du denn so?

Meine Ausbildung auf der «Graphischen» war sehr technisch, und das Studium in Berlin und Wien hat mir das freie Denken beigebracht. Achja, und dann gibt’s ja noch 12 Jahre Berufserfahrung! 360°-Konzeption, Gestaltungssysteme, Markenidentitäten – von der Idee bis zur Produktion – kann ich richtig gut.

Kreativ sein ist meine Identität. Auf Durststrecken, in denen ich nicht als Grafikerin kreativ sein kann (zum Beispiel weil ich krank bin), fange ich sogar an, meine Obstschalen kreativ zu arrangieren oder Marmelade-Brote hübsch zu streichen.

Schon mit 12 wollte ich Webdesignerin werden. HTML und CSS habe ich mir selbst beigebracht und als Teenager zum Spaß Websites geschrieben: für meine Mama, meine Schule und fiktive Haustiere. Bis Jahre später endlich WordPress meinen Weg kreuzte! Seitdem baue und betreue ich kleine Websites für Künstlerinnen und Therapeutinnen mit Elementor oder dem Laytheme. Für die kümmere mich auch um’s hosting oder wenn mal was nicht läuft («Haben Sie ein Update gemacht?», «Backup nicht vergessen!» und «Deaktivieren Sie mal alle Plugins.»). In den Agenturen habe ich Online-Shops und landing pages gestaltet – aber nicht so oft, wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür bringe ich sehr viel Leidenschaft, Wissbegierde und eine entsprechend steile Lernkurve für Digitales mit.

Ich war schon immer gut mit der deutschen Sprache, und die Journalismus-Ausbildung hat mir alles beigebracht, was ich wissen muss. Mehr, eigentlich. Ich liebe Worte. Wäre ich nicht Grafikerin geworden, ich hätte die Sprache gewählt.

Kleine Anekdote dazu: Als Schülerin wurde ich als hochbegabt eingestuft, und an der Wand meiner Großmutter hing einer meiner Aufsätze, weil der nur einen einzigen Komma-Fehler hatte.

In «meinen» Agenturen war die Kampagnen-Konzeption inklusive Social Media alltäglich. So sehr ich Social Media im privaten Bereich verfluche (darf ich so ehrlich sein?), als Marketing-tool fasziniert es mich seit vielen Jahren – sogar meine Diplomarbeit behandelt das Thema «Selbstdarstellung auf Social Media». Und nach meiner Online-Ausbildung im Bereich habe ich im Selbstversuch erfolgreich eine Social-Media-Kampagne für den Verkauf meiner privaten Teppichsammlung durchgeführt. (Kein Scherz.)

Gute Teamführung ist eine spannende und sinnerfüllende Aufgabe. Meine erste eigene Praktikantin hatte ich sehr ins Herz geschlossen und war dennoch froh, als sie mich nach Ablauf unseres Vertrags wieder verliess: für eine Praktikantin war sie kreativ total überqualifiziert, ihr fehlte (wie so oft bei jungen Frauen) lediglich das Selbst-Bewusstsein. Ich sah es als meine Aufgabe, ihr dafür Sprungbrett zu sein. Ihren steilen Aufstieg von aussen mitzuverfolgen hat mich mit Stolz erfüllt. Achja, und auch in den Agenturen habe ich zeitweise Teams von bis zu 4 Personen geleitet.

Erzähl mal ein bisschen von dir …

Mein Freund, der seit neun Jahren in Zürich lebt. Die Berge, die von Wien aus noch viel zu weit weg sind. Schwitzerdütsch, das mich an meine Grosseltern erinnert, die in der Nähe von Zürich aufgewachsen sind. Klischee aber wahr: Käse und Schoggi.

Die Pandemie hat die Arbeitswelt ordentlich durchgerüttelt, und damit auch meine Prioritäten: ich möchte endlich wieder Teil eines fixen Teams sein und von meinen Kolleginnen und Kollegen lernen können. Ich freue mich darauf, an neuen Projekten zu arbeiten, die ich als Einzelunternehmerin so nicht hätte. Neues bringt mich weiter. Und auch einer stabilen Einkommenssituation kann ich nach all den Jahren etwas abgewinnen.

Die Pandemie hat die Arbeitswelt ordentlich durchgerüttelt, und damit auch meine Prioritäten: ich möchte endlich wieder Teil eines fixen Teams sein und von meinen Kolleginnen und Kollegen lernen können. Ich freue mich darauf, an neuen Projekten zu arbeiten, die ich als Einzelunternehmerin so nicht hätte. Neues bringt mich weiter. Und auch einer stabilen Einkommenssituation kann ich nach all den Jahren etwas abgewinnen.

Meine Freund•innen und Kolleg•innen beschreiben mich als «geerdet». Was sie damit meinen: ich gerate nie in Panik (selbst wenn alle anderen in Panik geraten), denn ich finde immer eine Lösung. Deswegen fragen sie mich oft um Rat, auch zu Themen, zu denen ich keine Ahnung habe. Ich bin wohlwollend anderen gegenüber und gehe grundsätzlich davon aus, dass Menschen es gut meinen. Ich lerne sehr sehr schnell und gerne auch viel. Dass ich laufend neue Interessen und Hobbies habe, überfordert mein Umfeld manchmal. Drei Mal haben mir Kolleginnen in Agenturen das Kompliment gemacht, ich wäre ihre «beste freelancerin». Darüber habe ich mich sehr gefreut!

Vorab sei gesagt: ich liebe Herausforderungen. Sie sind Einladungen zu lernen, und lernen ist eines meiner allerliebsten Hobbies.

Und um die Frage zu beantworten: in meinem Kopf den Schalter umzulegen, dass ich nun angestellt bin. Auch wenn die Selbstständigkeit in meinem Fall einem Angestelltenverhältnis immer sehr nahe kam und ich weiss, dass das eine reine Kopfsache ist.

Ich will im digitalen Bereich arbeiten! Ich will mich weiterentwickeln und all meine Fähigkeiten endlich ganzheitlich einsetzen!

100.000 CHF (100%)