Pia Steidl – Art Direction

Liebe Melanie

ergänzend zu meinem Lebenslauf möchte ich etwas ausführlicher auf die in der Ausschreibung erwähnten gewünschten Fähigkeiten eingehen. Ausserdem habe ich ein paar Fragen beantwortet, die dich vielleicht interessieren.

Wie steht es um deine Kenntnisse in den Bereichen …

Schon mit 12 wollte ich Webdesignerin werden. HTML und CSS habe ich mir selbst beigebracht und als Teenager zum Spass Websites geschrieben: für meine Mama, meine Schule und fiktive Haustiere. Bis Jahre später endlich WordPress meinen Weg kreuzte! Seitdem baue und betreue ich kleine Websites für Künstlerinnen und Therapeutinnen mit Elementor oder dem Laytheme. Für die kümmere mich auch um’s hosting oder wenn mal was nicht läuft («Haben Sie ein Update gemacht?», «Backup nicht vergessen!» und «Deaktivieren Sie mal alle Plugins.»). In den Agenturen habe ich Online-Shops und landing pages gestaltet – aber nicht so oft, wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür bringe ich sehr viel Leidenschaft, Wissbegierde und eine entsprechend steile Lernkurve mit.

Ich war schon immer gut mit der deutschen Sprache, und die Journalismus-Ausbildung hat mir alles beigebracht, was ich wissen muss. Mehr, eigentlich. Ich liebe Worte. Wäre ich nicht Grafikerin geworden, ich hätte die Sprache gewählt.

Kleine Anekdote dazu: Als Schülerin wurde ich als hochbegabt eingestuft, und an der Wand meiner Grossmutter hing einer meiner Aufsätze, weil der nur einen einzigen Komma-Fehler hatte.

In den Agenturen ist die Kampagnen-Konzeption mit Social Media alltäglich. So sehr ich Social Media im privaten Bereich verfluche (darf ich so ehrlich sein?), als Marketing-tool fasziniert es mich so sehr, dass ich sogar meine Diplomarbeit darüber geschrieben habe. Nach meiner Online-Ausbildung im Bereich habe ich im Selbstversuch erfolgreich eine Social-Media-Kampagne für den Verkauf meiner privaten Teppichsammlung durchgeführt. Kein Scherz.

Die Selbständigkeit bringt einem vieles bei, unter anderem Projektmanagement und Beratungstätigkeiten. WordPress-Schulungen für meine Kundinnen und Kunden habe ich schon oft gemacht, und an der Volkshochschule Grafikdesign unterrichtet.

Und wie! Seit Wochen hänge ich stundenlang vor ChatGPT («How do I write a good cover letter?»), Dall•E, midjourney, Bannerbear und sämtlichen anderen Grafik-KIs. Ein Teil in mir hat Angst ersetzt zu werden, der andere freut sich darauf, all die tools endlich sinnvoll zu verwenden.

Es gibt kaum etwas, das ich besser kann. Meine Ausbildung auf der «Graphischen» war sehr technisch, und das Studium hat mir das freie Denken beigebracht. Achja, und ich habe 12 Jahre Berufserfahrung! Eine super Mischung also. Ideen-Konzeption, Gestaltungssysteme und Markenidentitäten kann ich richtig gut, genauso wie Papiersorten, Druckdaten, Farbprofile, kerning, Laufweiten, Kontraste und Raster.

Erzähl mal ein bisschen von dir …

Mein Freund, der schon seit neun Jahren in Zürich lebt. Die Berge, die von Wien aus noch viel zu weit weg sind. Schwitzerdütsch, das mich an meine Mama erinnert, die in der Nähe von Zürich aufgewachsen ist. Käse und Schoggi.

Die Pandemie hat die Arbeitswelt ordentlich durchgerüttelt, und damit auch meine Prioritäten: ich möchte endlich wieder Teil eines Teams sein und von meinen Kolleginnen und Kollegen lernen können. Ich freue mich darauf, an neuen Projekten zu arbeiten, die ich als Einzelunternehmerin so nicht hätte. Neues bringt mich weiter. Die Vorstellung einer stabilen Einkommenssituation gefällt mir.

Meine Freundinnen und Kolleginnen beschreiben mich als «beruhigend» oder «geerdet». Was sie damit meinen: ich gerate nie in Panik und ich finde immer eine Lösung. Deshalb fragen sie mich wohl oft nach Rat – selbst bei Dingen, von denen ich keine Ahnung habe. Ich bin wohlwollend anderen gegenüber und gehe grundsätzlich davon aus, dass Menschen es gut meinen. Ich lerne sehr sehr schnell und gerne auch viel. Dass ich laufend neue Interessen und Hobbies habe, überfordert mein Umfeld manchmal. Drei Mal haben mir Kolleginnen in Agenturen das Kompliment gemacht, ich wäre ihre «beste freelancerin». Darüber habe ich mich sehr gefreut!

Vorab sei gesagt: ich liebe Herausforderungen. Sie sind Einladungen zu lernen, und lernen ist eines meiner allerliebsten Hobbies.

Und um die Frage zu beantworten: in meinem Kopf den Schalter umzulegen, dass ich nun angestellt bin. Auch wenn die Selbstständigkeit in meinem Fall einem Angestelltenverhältnis immer sehr nahe kam und ich weiss, dass das reine Kopfsache ist.

Ich will im digitalen Bereich arbeiten! Ich will mich weiterentwickeln und all meine Fähigkeiten endlich ganzheitlich einsetzen!

100.000 CHF (100%)